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Ökologisch und wertschätzend die Welt entdecken

16. Mai 2023

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen. Da erwacht in vielen von uns die Reiselust und damit verbunden vielleicht auch die Frage, wie wir unseren Urlaub so gestalten können, dass er möglichst ökologisch ist und die Menschen vor Ort profitieren statt irgendwelcher großer Konzerne. Ganz so einfach wie bei Lebensmitteln und Kleidung ist es beim Urlaub noch nicht – das gleich vorneweg. Doch es gibt verschiedene Anknüpfungspunkte, die man mit einer eigenen Recherche ergänzen kann. Neben der Auswahl des Verkehrsmittels für die Anreise stellt sich die Frage nach der passenden Unterkunft und dem Programm, um sich die Urlaubstage schön zu gestalten. Der Zug sollte – wo immer möglich – erste Wahl sein. Denn er ist nicht nur die ökologischste Variante, sondern bietet die tolle Gelegenheit, dass der Urlaub ohne Stress bereits am Abfahrtsbahnhof beginnt, sich die Reisenden unterhalten, Eltern und Kinder miteinander spielen können. Jetzt mag der Einwand kommen, dass die Züge hierzulande häufig verspätet sind. Das ist richtig und gleichzeitig sind in der Ferienzeit auch auf den Autobahnen Staus vorprogrammiert. Positiv ist auch, dass das Angebot an Nachtzügen wieder ausgebaut wird. Eine aktuelle Übersicht für dieses Jahr und ganz Europa gibt es auf der Website www.back-on-track.eu.

Um fremde Menschen und Kulturen kennenzulernen, ist es hin und wieder nötig, ins Flugzeug zu steigen. Wenn dies mit Sinn und Verstand getan und selten getan wird – und man nicht zum Weihnachtsshopping für drei Tage nach New York fliegt –, ist das meiner Meinung nach durchaus vertretbar. Denn: Der Anteil des CO2-Fußabdrucks, der hierzulande durchschnittlich pro Kopf durch das Fliegen entsteht, beträgt gerade einmal fünf Prozent der Gesamtemission. Mehr dazu gibt es in unserem letzten Beitrag „Viel Genuss und weniger CO2 auf dem Teller“.

Europa und insbesondere auch Baden-Württemberg haben unglaublich viel zu bieten: von tollen Städten über steile Berge und verwunschene Wälder bis zu Sandstrand und Seen, wie hier der Federsee bei Bad Buchau.

Bei der Entscheidung für eine Unterkunft können verschiedene Siegel helfen, wenngleich hier solche, wie das EU-Biosiegel für Lebensmittel, noch auf sich warten lassen. Zertifizierte Bio-Qualität bieten die sogenannten Bio Hotels. Was 2001 wenige Hoteliers ins Leben gerufen haben, ist mittlerweile auf 55 Häuser in Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien und Griechenland angewachsen. Verlass ist auch auf das EU-Ecolabel, mit dem eine große Bandbreite an Unterkünften ausgezeichnet wird: vom Luxus- und Seminarhotel über Privatzimmer und Appartements bis zum Campingplatz. Die Kriterien wurden am 25. Januar 2017 von der EU-Kommission verabschiedet. Unabhängige Kontrollen garantieren, dass die Anforderungen auch tatsächlich erfüllt werden. Wer auch beruflich unterwegs ist, kann sich bei Konferenzhotels am Siegel „Certified Green Hotel“ orientieren.

Essen, das mit viel liebe und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zubereitet wurde, darf bei einem nachhaltigen Urlaub nicht fehlen.

Vor Ort angekommen warten in zahlreichen Städten Restaurants auf die Reisenden, die von Mitgliedern der weltweiten Initiative Slow Food getestet wurden. Der aktuelle Slow-Food-Genussführer Deutschland für die Jahre 2023/24 ist im vergangenen September erschienen. Auf den grünen Zug „aufgesprungen“ sind vor drei Jahren auch die Herausgeber des bekannten Guide Michelin, der sich der gehobenen Gastronomie widmet. Mit dem grünen Kleeblatt dürfen sich jene Restaurants schmücken, die auf vielfältige Weise nachhaltig handeln, beispielsweise durch den Kauf regionaler Lebensmittel, einen respektvollen Umgang mit den Erzeugern und Erzeugerinnen und der Schonung der endlichen Ressourcen unserer Erde. Die Zahl ist allerdings leider noch relativ gering: Bei nur 400 der mehr als 16.000 weltweit empfohlenen Restaurants findet sich der „Grüne Stern“. Eine Übersicht mit allen 72 Adressen in Deutschland finden such auf der Website des Guide Michelin. Beim Planen des Freizeitprogramms empfiehlt es sich, die Ergebnisse auf den weiter hinten liegenden Seiten der Internetrecherche einzubeziehen. Dort lassen sich beispielsweise kleine Anbieter kulinarischer Stadtführungen, alternative Theater und Programmkinos aufspüren. Uns eines ist sicher: Der Aufwand lohnt sich!

Wer in Baden-Württemberg Urlaub machen möchte, der kann sich am Zertifikat „Nachhaltiges Reiseziel Baden-Württemberg“ orientieren. Reisende erkennen daran, dass sich das jeweilige Ziel überprüfen lässt und „sich zu einer konsequent nachhaltigen Ausrichtung verpflichtet hat“, wie auf der Website zu lesen ist. Schade nur, dass diese nur rudimentäre Informationen bereithält und nicht weiter ins Detail zu Anforderungen und Umsetzung geht. Auch sonst lässt sich über das Zertifikat quasi nichts finden. Bis es ein glaubwürdiges, einheitliches Siegel geben wird, bleibt mir nur, Euch viel Spaß beim Zusammenstellen Eures ganz individuellen, nachhaltigen Urlaubs und eine gute Reise zu wünschen. Über Tipps und Anregungen, auf die Ihr gestoßen seid, freuen wir uns in den Kommentaren.

Lust auf mehr? Hier kommen die Links zu unseren Kursen:

231-17042: „Ökologisch und wertschätzend die Welt entdecken. Wie kann das gehen?“ am 16.06.2023 – ein Angebot im Rahmen des Digitalen Tags

Übersicht über die Sprachkurse: Von A wie Arabisch bis V wie Vietnamesisch können an der vhs stuttgart fast 40 Fremdsprachen erlernt werden

Online-Einstufungstermin für Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch

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